Samstag, 28. November 2009

Youtube und die liebe Werbung

Vielen Leuten dürfte der TV Spot von Check24 bekannt sein. Das Unternehmen bietet online Presivergleiche von Versicherungen an. Der Spot dreht sich allerdings nur um den Vergleich verschiedener Autoversicherungen. Genau! Die selben Geräte, wie sie auf Automobilmessen nicht selten neben halbnackten Damen herumstehen.
Was in ungefähr der Gedankengang der Schöpfer dieses Spots gewesen sein dürfte und uns unmittelbar zurück zu der Story des Machwerks bringt:
Max, der vermeintliche Protagonist hat vor allem zwei Dinge: eine zu teure Autoversicherung und eine Freundin, die wegen ersterer – und der durch selbige verursachten finanziellen Engpässe – halbnackt vor dem Spiegel posieren muss.
Also wechselt Max mit Hilfe der anzupreisenden Website die Versicherung und ermöglicht so weiteres Posieren, jetzt aber in teurer Reizwäsche. Hier anzugucken:


Das alles ist ziemlich geschickt gemacht, aber vorallem plumb und sexistisch. Hätte mich aber nicht zum handeln verführt, da Fernsehen nunmal keinen Rücksprechkanal hat und Briefe schreiben so mühsam ist.
Aber jetzt ist der Mist auch noch der Clip auch noch auf Youtube gefeatured – und mit auf merkwürdige Weise mit Youtube-untypisch positiven Kommentaren versehen:




Ein Schelm, wer Arges dabei denkt.

Ich wiederum wollte meine Meinung genauso drunterschreiben, wurde aber bitter enttäuscht: Bei zahlenden Kunden werden Kommentare erst von der Youtube-Hausstasi durchgelesen. Ob meine Kritik durchkommt, weiss ich zum jetztigen Zeitpunkt noch nicht.
Vielleicht hätte ich auch nur die Bauchmuskeln und das Vergleichserbnis loben sollen...

Montag, 23. November 2009

Zwangspause überstanden!

Jetzt wurde Michael Jackson aber wirklich lange genug gedacht!
Ich hab derweil mein Passwort wiedergefunden und kann nach Monaten wieder posten. Dann wollen wir mal…

Übrigens werd ich wohl mal wieder ein wenig am Layout bastelt. Wir haben hier mit Grunge angefangen, momentan haben wir clean, jetzt ist wieder Grunge an der Reihe. Be afraid!

Freitag, 26. Juni 2009

Zum Tode Michael Jacksons

Irgendwer von den Abertausenden, die seit gestern ihren Gefühlszustand ob dem Tod des legendären Michael Jackson vor einem Mikrofon dargelegt haben, meinte, dies sei einer jener Momente, an die man sich immer erinnern würde. So wie viele von uns nicht lange überlegen müssen, wo sie gerade waren, als die Berliner Mauer fiel oder zwölf Jahre später die Türme des World Trade Centers.

Ich bin kein Jacko-Fan. Und auch wenn ich die Leistung seines Lebenswerkes für einmalig halte, war seine Musik nie wirklich mein Ding. Aber als ich mich gestern Nacht vom Battlefield 2-Schlachtfeld abwendete und meinen Bruder fragte, warum er den CNN-Stream laufen ließ, verursachte die Antwort "Die sagen Michael Jackson sei gestorben" ein Gefühl in meiner Magengrube, das wohl sehr eng mit der obigen Aussage zusammenhängt.

Offensichtlich sterben jeden Tag Hunderttausende, von denen viele ein Leben hatten, das man schwerer nennen möchte, und einige auch eher über Zweifel erhaben waren. Aber man fühlt eben nicht nur Trauer über den frühen Tod einer tragischen Figur des öffentlichen Lebens und Mitgefühl mit seinen Angehörigen, sondern auch die merkwürdige Gewissheit, dass in genau diesen Minuten eine Ära der Popkultur von der Gegenwart in die Vergangenheit übergeht. Und dass dieses Ereignis sich somit auch in die eigene Pop-Biografie einfügt. So wie es die Generation gibt, die in Musikshows im Fernsehen von Elvis Tod berichten kann, haben wir gestern erlebt, wie ein weiterer der ganz großen Namen auf die "Schade-dass-es-die-nicht-mehr-gibt-Liste" gesetzt wurde.
Bisher war eben westlich von Deutschland Belgien, das grenzte an den Atlantik, auf dessen anderer Seite war Amerika, mit New York. Und wenn man einen sonnigen Ozean vorzieht, gab es die Pazifikküste mit Californien, Skateparks und Hollywood, wo so Exzentriker wohnen wie Michael Jackson. Das war einmal. Nicht dass LA die Exzentriker ausgehen würden, aber ganz das selbe wird es wohl nicht mehr.

Und mal ehrlich. Einen, der vom zehnten bis zum 50. Lebensjahr quasi ständig aktiv war, Musikstile definiert, einen privaten Freizeitpark aufgebaut/versetzt, die größten Skandale überlebt und die Hautfarbe gewechselt hat, wird es so schnell nicht wieder geben.

Freitag, 19. Juni 2009

Politische Satire, ja?



Mathias Richlings Scheibenwischer-Nachfolger Satire Gipfel ist so etwas wie das intellektuell-politische Feigenblatt der ARD. Er soll wohl dem Eindruck vorbeugen, unter Unterhaltung könne man sich im öffentlich-rechtlichen so gar nichts anderes als Volksmusik und Blödel-Quizshows mehr vorstellen.

Blöd nur, wenn sich wie in der gestrigen Folge Fauxpas einschleichen, die die Sendung dort, wo Scheibenwischer einfach nur nicht lustig sein konnte, auf peinliche Weise billig gemacht wirken lassen. Dabei hätte das Fettnäpchen, in dem Richling zu Beginn des Gipfels herumwatete, jedem, der während des Europawahlkampfes in Deuschland verweilte, hätte auffallen müssen.
Gerade war er dabei, über die SPD herzuziehen, was ja mittlerweile ungefähr so ist, wie auf einen Boxer einzudreschen, der schon seit drei Runde bewusstlos in den Seilen hängt, als er auf die Euro-Kampagne der Partei zu sprechen kam: Unter dem Slogan könne sich doch keiner was vorstellen, "Wir in Europa", was soll das denn sein, dieses wir, kann man das kaufen?

Wen die Frage wirklich interessiert, der kann ja mal bei der CDU nachfragen. Deren Kampagne war das nämlich. Und nicht die der SPD.
Dass Richling das nicht wusste, als er sich sein Programm ausdachte oder nicht bemerkte, als er es von seinem Schreiberling vorgelegt bekam wirft ein kein gutes Licht auf seine Kompetenz in Sachen aktuelle Politik. Als Leiter eines Gipfels für politische Satire sollte das eigentlich ein bisschen anders ausschauen.

Medienbulimie – Alive and Rocking

Nach laaanger Abstinenz (oder wie Eminem sagte: "Back by Popular Demand") bin ich jetzt in einem spontanen Anfall von Schaffenslust fest entschlossen die ab und zu vorhandene Zeit wieder mehr in dämliche Kommentare zur Medienlandschaft zu investieren. Hoffen wir, dass das gut geht.

Auf Grund meiner in dieser Hinsicht gestiegenen Ansprüchen werd ich übrigens eine Neugestaltung des Erscheinungsbildes des Blogs in Angriff nehmen.

Montag, 21. Juli 2008

Züchtigkeit durch Photoshop

Rolling Stones-Gitarrist Ronnie Wood (61) ist womöglich mit einer 19-jährigen Russin durchgebrannt. So weit, so egal.

Davon berichtet unter anderem das britische Vollproletenblatt The Sun auf ihrer Website, unterlegt mit folgendem Foto:



Jetzt will man ja nicht mit den dämlichen Vorurteilen kommen wie "die Briten sind so prüde" oder sowas, aber entweder die Daily Mail oder derjenige, von dem die Daily Mail ihre Bilder bezieht fand anscheinend die Liebesgrüße aus Moskau allein schon anstößig genug, so dass auf der Version des Fotos auf der Mail Online-Seite ein signifikanter Teil plötzlich verschwunden ist:

Donnerstag, 17. Juli 2008

Pilawas große Weltreise: Schöne Grüße aus dem malerischen Niveau-Tal

Seit dem 10. Juli verwöhnt uns die ARD für drei Donnerstage mit Pilawas großer Weltreise, wie der Name verrät präsentiert von Günther Jauchs schlechterem Zwillingsbruder. Schon das Format lässt dabei jegliche Fantasie vermissen, wie beim Promiminigolf und der Naturwundershow sitzen eine Menge B-Prominenter herum, die dieses Mal an Multiple-Choice-Fragen zu den unterschiedlichsten Ländern mittlere Zurechnungsfähigkeit beweisen.
Das will man schonmal eher nicht anschauen respektive mit seinen Gebührengeldern finanziert wissen.

Der Grund, warum die Große Show der Naturwunder in Ordnung geht und Pilawas Krampf nicht, ist folgender: Bei Ersterem stellt sich durch die Fragen und Beiträge noch ein gewisser Lerneffekt ein, während selbiger, soweit bei Pilawas großer Weltreise vorhanden, zunichte gemacht wird durch eine wahre Schwemme von flachen Klischees, mit denen die Show an allen Ecken aufwartet. Beim Thema Brasilien kommt man ums Verrecken nicht um halbnackte Sambatänzerinnen herum, die zu hinlänglich bekanntem pseudo-brasilianischem Popmüll mit den Hintern wackeln, zu Dubai fällt nichts interessanteres wie Mega-Einkaufszentren ein und eine Frage zur Türkei lädt zu Spekulationen über die Kleiderordnung in Moscheen ein. Die Redakteure des Ersten haben es konsequent vermieden, neuen Boden zu betreten und damit jede Chance ausgemerzt, dass unsereins hinterher mehr wissen könnte als zuvor.

Ob es der imaginäre Auslandsaufenthalt ist oder Folgen von Pilawas dummem Gequatsche, die Online-Leute von DasErste.de scheinen auch schon die ersten Spuren davongetragen zu haben: